Auf den Spuren von Harald Gerlach in Römhild

Person

Harald Gerlach

Ort

Römhild

Thema

Von 1945 bis zum Ende der DDR

Autor

Lothar Ehrlich

Die Exkursion entstand im Rahmen eines Projekts der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.

Der am 7. März 1940 in Bunz­lau (Nie­der­schle­sien) gebo­rene Harald Ger­lach kam nach der Ver­trei­bung aus der Hei­mat mit sei­ner Fami­lie 1945 ins süd­thü­rin­gi­sche Grab­feld, lebte zunächst in Haina bei Röm­hild, seit 1948 in Röm­hild. Er besuchte die Erwei­terte Ober­schule in Mei­nin­gen, die er 1958 mit dem Abitur abschloss. Da Ger­lach den Wehr­dienst ver­wei­gerte, konnte er das gewünschte Ger­ma­nis­tik-Stu­dium nicht auf­neh­men. Lehre als Schrift­set­zer in Mei­nin­gen, die er abbrach, um vor dem Jour­na­lis­tik-Stu­dium in Leip­zig bei der Zei­tung »Freies Wort« in Suhl 1959/60 ein prak­ti­sches Jahr zu absolvieren.
Das im Herbst 1960 begon­nene Stu­dium befrie­digte Harald Ger­lach nicht, weil es zu ideo­lo­gisch und pro­pa­gan­dis­tisch ori­en­tiert war. Im Januar 1961 Aus­reise über West­ber­lin in die Bun­des­re­pu­blik (Auf­nah­me­la­ger Fried­land bei Göt­tin­gen), Wan­de­rung nach Süd­deutsch­land, über Mün­chen und Inns­bruck (auf den Spu­ren Goe­thes) bis nach Ober­ita­lien, dann über Parma und Genua bis nach Süd­frank­reich (Nizza). Bei der Rück­kehr im März 1961 Ver­haf­tung an der baye­risch-thü­rin­gi­schen Grenze und Repres­sa­lien. Arbeit im Basalt­stein­bruch bei Röm­hild. Das Grab­feld ver­ließ Harald Ger­lach zwar 1961, blieb ihm aber bis zu sei­nem Tode 2001 inner­lich eng ver­bun­den. Die Land­schaft zwi­schen dem Thü­rin­ger Wald und Main­fran­ken war seine eigent­li­che Hei­mat gewor­den, mit der er sich vom Beginn sei­nes lite­ra­ri­schen Schaf­fens in den 1960iger Jah­ren inten­siv und kon­ti­nu­ier­lich beschäf­tigte. Das doku­men­tiert sein viel­fäl­ti­ges lite­ra­ri­sches Werk auf ein­drucks­volle Weise.
Auch nach der Fried­li­chen Revo­lu­tion 1989 schrieb Harald Ger­lach immer wie­der über die Land­schaft um Röm­hild und die Gleichberge.
Harald Ger­lachs frühe, in einem »Poe­sie­al­bum« des Ver­lags Neues Leben 1972 ver­öf­fent­lichte Gedichte, der erste Lyrik­band »Sprung ins Hafer­meer« mit einer Abtei­lung »Grab­feld« (1973) und vor allem die Erzäh­lung »Das Grau­pen­haus« (1976), 1982 vom Fern­se­hen der DDR ver­filmt, wand­ten sich die­ser Phase sei­ner Bio­gra­phie zu, in der er die Erfah­run­gen gewann, die seine poe­ti­sche Pro­duk­ti­vi­tät initi­ier­ten und nach­hal­tig prägten.

 Auf den Spuren von Harald Gerlach in Römhild:

  1. Wohnhaus in Haina
  2. Schloss Glücksburg in Römhild
  3. Mohrenapotheke in Römhild
  4. Haus des Amtmannes Johann Peter Grötzner in Römhild
  5. Gleichberge
  6. Schwabhausen
  7. Villa Mavrogordato
  8. Grab von Harald Gerlach auf dem Friedhof in Römhild
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