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Literarisches Thüringen um 1800
Ulrich Kaufmann
Dichters Worte - Dichters Orte: Von Goethe bis Gerlach. 30 Versuche, Glaux-Verlag, Jena 2007.
Wer im Eichsfeldischen nach Johann Wolfgang von Goethe fragt, wird nicht selten darauf verwiesen, dass es der Einheimische Heinrich Werner (1800–1833) war, der das berühmte »Heidenröslein« in jener Version vertonte, die wir alle im Ohr haben. Der Lehrer- und Kantorensohn wuchs in Kirchohmfeld bei Worbis auf. Seine Ausbildung als Pädagoge und Musiker erfolgte wesentlich in Braunschweig und Erfurt.
Werners berühmtestes Lied kam 1829 in einem Konzert der Braunschweiger Liedertafel zur Uraufführung. Das Friederike Brion gewidmete Gedicht, für das Goethe den alten Volksliedstoff in Strassburg von seinem Mentor Herder erhielt, soll etwa hundertmal vertont worden sein. Zu den Komponisten des »Heidenröslein« gehörten auch Franz Schubert (1815) und Robert Schumann (1849).
Im Goethe-Jahr 1999 ist ein Büchlein erschienen, in welchem alle Städte verzeichnet sind, in denen Goethe angeblich nicht war. Das eichsfeldische Dingelstädt (auch wenn es in der Mehrzahl der schwer überschaubaren Goethe-Titel ausgeklammert bleibt) hätte in jenem Werk auch nichts zu suchen. Denn wenigstens zweimal kam Goethe mit Dingelstädt in Berührung. Wäre dies für sein Werk ohne Folgen geblieben, lohnte die Tinte nicht, diese Aufenthalte genauer zu skizzieren.
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