Joachim Werneburg – »Der Kobersfelsen«

Person

Joachim Werneburg

Orte

Erfurt

Weimar

Thema

Jede Woche ein Gedicht

Autor

Joachim Werneburg

Alle Rechte beim Autor. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Joa­chim Werneburg

Der Kobers­fel­sen

 

Sitzt du auf dem Fel­sen, dem son­ni­gen, drun­ten die Saale,
Stirne gegen die Zeit, Ech­sen ver­stei­ner­ten schon.
Glo­cken­blume, der Mau­er­lat­tich, die geben den Ton an.
Stein­brech öff­net den Spalt, Eidechse lau­ert darin.
Warst du nicht dabei, als ich den Dra­chen geschaffen?
Hast’s ver­ges­sen längst, spring nur hin­ein in den Fluß!
Prüf nicht mehr das Für und Wider, und tauch in die Tiefe!
Wenn du auch zer­schellst, hart ist das schie­ferne Bett.
Warst viel­leicht nur Leib, die Saale gibt dir die Seele,
Schaust du die Gött­li­che, zwei­fel­test immer daran.
Bli­cke mir ins Ange­sicht, ich bin doch dein Spiegel!
Lange ver­weilst du hier nicht, Flu­ßenge treibt dich voran.

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