Personen
Christian Friedrich Hunold (Menantes)
Orte
Thema
Schriftsteller der Frühen Neuzeit
Jens-Fietje Dwars
Die Exkursion entstand im Rahmen eines Projektes der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.
In der Menantesstraße 31 befindet sich das Pfarrhaus. Durch ein Seitentor gelangt man in den Pfarrhof. Seit der Jahrtausendwende hat der Menantes-Förderkreis der Evangelischen Kirchgemeinde Wandersleben um Pfarrer Bernd Kramer das gesamte Areal sukzessive gestaltet. Bevor wir die 2005 eröffnete Menantes-Gedenkstätte betreten, besuchen wir links den 2014 eingeweihten Pavillon, der über sämtliche Handwerke berichtet, die im 18. Jahrhundert an der Herstellung von Büchern beteilig waren. Gemeinsam mit dem Nachbau einer alten Druckerpresse im Erdgeschoss der Menantes-Gedenkstätte ein idealer Ort für lebendige Geschichtserkundung, der von Schulklassen der Region gern genutzt wird.
Rechts davon stehen vier Stelen mit Büsten der wichtigsten Thüringer Barock-Dichter, die Helga Viebig-Kruck (München) 2013 auf Anregung des Palmbaum e.V. geschaffen hat.
Die erste Plastik zeigt den Theologen, Pädagogen, Rhetoriker und Kirchenlieddichter Johann Matthäus Meyfart (1590–1642). Mutig und klug bekämpfte er die Hexenverfolgung mit dem Buch »Christliche Erinnerung, An Gewaltige Regenten und Gewissenhafte Praedicanten, wie das abschewliche Laster der Hexerey mit Ernst auszurotten, aber in Verfolgung desselbigen auff Cantzeln und in Gerichtshaeusern sehr bescheidentlich zu handeln sey.« (1635).
Ihm gegenüber steht Georg Neumark (1621–1681), ein Dichter und Komponist von heute noch gesungenen Kirchenliedern wie »Wer nur den lieben Gott lässt walten« (1641), der neben Gedichten auch eine Poetik verfasst und die Geschichte der »Fruchtbringenden Gesellschaft« geschrieben hat: »Der Neu-sprossende Teutsche Palmbaum« (1669).
Die dritte Plastik erinnert an den Dichter, Dramatiker und Sprachwissenschaftler Kaspar Stieler (1632–1707). Zu seinen Hauptwerken gehört »Die geharnischte Venus oder Liebes-Lieder im Kriege« (1660), das erste Wörterbuch »Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs« (1691) und die erste Verteidigung des damals aktuellsten Mediums: »Zeitungs Lust und Nutz« (1695).
Der vierte im Bunde ist Menantes (1680–1721), in dessen Leben und Werk seit 2005 eine Gedenkstätte einführt.
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