Um 1500 entstandenes Gasthaus am Weimarer Frauentor (heute: Frauentorstraße 23), durch das im 16. Jahrhundert der gesamte Verkehr ging. 1523 kehrte Lucas Cranach bei seiner Ankunft in Weimar hier ein. Eine an der Westseite eingemauerte Kanonenkugel erinnert an die Beschießung und Plünderung der Stadt durch napoleonische Truppen im Jahre 1806. Am 18. Februar 1827 schrieb Goethe an Zelter »Der weiße Schwan begrüßt dich jederzeit mit offenen Flügeln.« Zu seinen berühmten Gästen gehören neben Goethe, Schiller, Eckermann, Zelter, Franz Liszt, Peter Cornelius, Arnold Böcklin, Franz von Lenbach; im Oktober 1926 erlebte Harry Domela als Prinz Wilhelm von Preußen mit Hofbäckermeister Arno Schmidt hier unvergeßliche Stunden, im Januar 1937 nahm Samuel Beckett für einige Tage Quartier im »Weißen Schwan«.
1910 erwarb Karl Ziege das Gasthaus zum weißen Schwan und führte ihn bis in die 1960er Jahre in Familienbesitz. Karl Ziege rettete das historische Gästebuch des »Weißen Schwans«, in welches sich zahlreiche illustre Gäste der Weimarer Republik eintrugen (im Juli 1919 hatte Gustav Noske den Wahlspruch „Nie den Mut verlieren.“ hineingeschrieben), über die Jahre bis in die Gegenwart. Heute ist es im Besitz des Weimarer Stadtmuseums.
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