Es ist zu vermuten, dass Pasolini direkt aus dem kleine Landstädtchen Casarsa della Delizia im Friaul, einer Landschaft nordöstlich Venedigs mit einem eigenen Dialekt, aus dem seine Mutter Susanna stammte, nach Weimar gekommen war. Pasolini schrieb damals an seiner ersten Gedichtsammlung, die er schließlich 1942 als Poesie a Casarsa privat in friulanischer Sprache verfasst, veröffentlichte. Es sind Gedichte mit einem starken Landschaftsbezug. In einem Essay »Cultura italiana e cultura europea a Weimar« di Pier Paolo Pasolini »Architrave«, II, 31 agosto 1942 nahm Pasolini Bezug zu einen Weimarer Aufenthalt und stellte u. a. die intensive Auseinandersetzung mit spanischen, italienischen (García Lorca, Juan Ramón Jiménez, Antonio Machado, Giuseppe Ungaretti, Eugenio Montale, Dino Campana) und auch deutschen Dichtern (Rainer Maria Rilke) heraus. Der mit faschistischer Propaganda überladene Aufenthalt in Weimar könnte bei Pasolini dazu beigetragen haben, dass sein politisches Denken geschärft wurde. Seine Gedichte in friaulinischer Sprache sind jedenfalls ein Affront gegen die von Mussolini bevorzugte faschistische Hochsprache in Italien.
Gegenüber Gerhard R. äußerte Pasolini den Wunsch durch den Park an der Ilm zu spazieren und dabei auch Goethes Gartenhaus zu besuchen.
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