Gera gehörte um 1900 zu den reichsten Städten Deutschlands. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts verzeichnte die Stadt an der Weißen Elster – bis 1918 Landeshauptstadt des Fürstentums Reuß jüngere Linie und bis 1920 des Volkstaates Reuß – ein enormes wirtschaftliches Wachstum, das besonders der Entwicklung der heimischen Textil- und Maschinenbauindustrie und eines vielfältigen Handwerks zu verdanken war. Gleichzeitig erlebte die Stadt eine regelrechte Bevölkerungsexplosion. Es entstand eine vielfältige Industrie- und Wohnbebauung. Der Reichtum äußerte auch im Bau von etwa 100 Gründerzeitvillen, vor allem im Stadtzentrum, im Bereich der Berliner Straße, die noch heute Auskunft von dieser glanzvollen Periode geben. Ein Beispiel war der Bau der Villa »Haus Schulenburg« 1913/14 nach Plänen des Architekten Henry van de Velde. Als zweite Stadt in Deutschland baute Gera 1892 eine Straßenbahn und zehn Jahre zuvor, 1882, legte Oscar Tietz mit einem Kaufhaus auf der Sorge den Grundstein für die spätere Kaufhauskette »Hertie«.
Abb. 1: Ansichtskarte, um 1909 / Abb. 2: Ansichtskarte, um 1917.
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